Das Röhrenmeßgerät Funke W19 - Aufbau und Arbeitsweise

Der Compactron-Adapter

Die Compactron-Fassung wird auch als Duodecal-Fassung bezeichnet. Das W19 (S) bietet von Haus aus keine Compactron-Fassung an.

Max lieferte diese Fassung als Zubehör in Form eines Zwischensockels. Das Problem bestand darin, dass die Compactron-Fassung über 12 Pins verfügt, das W19 jedoch nur 7 variable Pins + Heizung unterstützt.

Max hat sich damit aus der Affäre gezogen, dass er 2 Pins mit Drähten herausführt, die man dann beliebig auf die Buchsen schalten kann. Den dritten fehlenden Pin hat er fest auf Kathode gelegt. Das entspricht der Konfiguration der Stahlröhrenfassung Y10A, die als Grundlage für den Zwischensockel dient.

Foto_Compactron_400

Der Compactron-Adapter

In Band 14 ist die Compactron-Fassung auf Seite 63 eingezeichnet. KF Müller hat sie mit F27 bezeichnet.

An der Fassung links sieht man den schwarzen Anschluss zwischen Pin 1 und 6 sowie rechts den roten zwischen Pin 7 und 4.

Oben gibt es noch einen Pin zwischen 6 und 3, der im Original auf Kathodenpotential liegt. KF Müller hat hier eine Verbesserung vorgeschlagen. Mit einem Umschalter kann er diesen Pin vom Kathodenpotential trennen und ebenfalls nach draußen führen und beliebig beschalten (grün).

Max hätte alle drei Anschlüsse direkt auf Kabelverbindungen legen sollen. Damit sind dann alle Compactronröhren prüfbar. Allein die Prüfkarten hätten angeglichen werden müssen. Aber Prüfkarten für Compactronröhren hat Max nie produziert. Vermutlich war die Nachfrage dafür zu gering. Compactronröhren wurden überwiegend in Amerika eingesetzt.

Leider sind die Compactronsockel was die Kathode betrifft nicht konform. Hier ein Beispiel für einen Sockel, den man mit dem Funke W19 in Verbindung mit dem Originaladapter nicht prüfen kann.

Foto_Seite63_250

Auszug von Seite 63 des Band 14

Graphik_Co003_6D10_200

Sockel   6 D 10

Graphik_Co010_6AS11_200

Sockel   6 AS 11

Graphik_Compactron_250

Die Pin-Belegung

Wie man sieht, ist der Sockel der 6D10 auf dem entsprechenden Pin auf Kathode II zu schalten. Das ist mit dem Originaladapter möglich. Bei der 6AS11 dagegen ist das Steuergitter I gefordert.

Daraus folgt, dass die 6 AS 11 mit dem Originaladapter nicht prüfbar ist.

Den “erweiterten Adapter” von KF Müller kann man auf die (grüne) externe Verbindung umschalten und hat dadurch die Möglichkeit auch die mittlere Triode zu prüfen.

Foto_Compactron_grün_400

modifizierter Compactron-Adapter

Das alles schien mir wenig befriedigend. So habe ich meinen Compactron-Adapter modifiziert. Der Pin, an dem KF Müller den Umschalter anbringen wollte, habe ich von der Compactron-Fassung abgelötet und stattdessen mit einem grünen Kabel herausgeführt. Der Umschalter entfällt damit.

Oben links seht ihr das Ergebnis. Die Prüffelder können entsprechend der Numerierung mit den 7 Prüffeldern verbunden werden. Die übrigen 3 werden über die farbigen Stecker mit den Buchsen verbunden, wenn erforderlich.

Wie sieht es nun mit den Prüfkarten aus? Ich habe die Prüfkarten von KF Müller für die 6 M 11 für meinen Adapter geringfügig umgestaltet. Das sieht dann in der Notation von KF Müller so aus:

1565: 9+12+39+45+52+59+68=3,4/5,1 mA
1566: 39+45+52+62+68+sw\K+gn\A1=3,4/5,1 mA
1567: 3+16+22+32+39+45+52+68+rt\K=3,2/4,8 mA

Anmerkung: Die Karte 1566 in Band 14 von KF Müller ist m.E. fehlerhaft.

Hier meine Karten entsprechend der o.a. Notation:

Graphik_Karte1565_820
Graphik_Karte1566_820
Graphik_Karte1567_820

Hier ein Bauvorschlag für einen Signalverfolger  mit der 6 M 11 von Reinhard Stenzel. Ihr findet ihn unter “fertig” und dort unter “Signalverfolger mit Compactron 6 M 11”.

Und noch einen kleinen NF-Verstärker von Robert Weaver.

 

Hier noch ein Foto eines Original 12-Pin-Adapters in etwas anderer Bauform. Er kennt nur zwei weitere Anschlüsse. Max hat dazu auch zwei Kabel mit Bananenstecker geliefert. Die schwarze Buchse befindet sich auf der abgewandten Seite und ist auf dem Foto nicht zu sehen.

Foto_Compactronadapter_400