Das Röhrenmeßgerät Funke W19 - Aufbau und Arbeitsweise

Schalterstellung 2  -  Heizfadenprüfung

In der Schalterstellung 2 ist das Gerät eingeschaltet. Die AZ 12 wird geheizt und die Anodengleichspannung steht nach einigen Sekunden zur Verfügung. Erkennbar ist das an der Zündung des Glimmstabilisators. Die Anodenspannung wird für die Heizfadenprüfung benötigt.

Bei der Durchgangsprüfung wird die Anodengleichspannung von 200 V über Vorwiderstände auf ca. 3 V heruntergegeigt und dem Heizfaden und dem Instrument zugeführt. Heizfaden und Instrument sind parallel geschaltet. Bei intaktem Heizfaden entsteht an ihm kaum ein Spannungsabfall wodurch das Instrument nichts anzeigt.

Ist der Heizfaden unterbrochen, fließt der Messstrom voll über das Instrument, was entsprechend ausschlägt.

Schalterstellung_2

Aus nebenstehendem Teilschaltbild wird klar, dass es bei Röhren mit hohem Heizfadenkaltwiderstand zu einem leichten Zeigerausschlag nach links kommen kann. Bei Röhren mit einer Heizspannung von mehr als ca. 30 V ist das meist der Fall.

Max hat diese besondere Situation auf den Prüfkarten vermerkt.

Als Beispiel sei die Karte 260 (VY 2) genannt.

Schalterstellung _2._Teilausschlag nach _links

Die Fehleranzeige entsteht auch dann, wenn die Sockelkontakte verschmutzt oder korrodiert sind. Ehe man die Röhre wegwirft sollte man diese ggf. reinigen und mit einem Ohmmeter den Durchgang prüfen.
Ein Übergangswiderstand entsteht natürlich auch bei korrodierten Kontakten in den Fassungen.

Daneben tritt die Fehleranzeige auch auf, wenn die Kontakte des Prüfschalters nicht in Ordnung sind. D.h. entweder verbogen sind oder einen hohen Übergangswiderstand aufweisen.
Hier zunächst das Schaltbild zur Schalterstellung 2.

Schalterstellung_2_klein820

Wenn der Schalter “c” nicht oder nicht rechtzeitig schließt, ist der Heizfaden dem Instrument nicht parallel geschaltet und es kommt zur Fehleranzeige.

Wer in Schalterstellung 2 unerklärliche Fehleranzeigen hat, sollte den Schalter “c” einmal überprüfen. Eventuell muss man die Kontaktfahne etwas nachbiegen. Sie muss zeitgleich oder früher als die von Schalter “b” schließen.

Reinigung der Kontakte sollte in keinem Fall schaden.

Noch ein Tipp:
Man kann den Heizfaden einer Röhre prüfen, ohne dass eine Karte aufgelegt ist. Das liegt daran, dass Max sämtliche Heizfäden parallel geschaltet und fest verdrahtet hat. Ein Problem kann es geben, wenn es sich um einen Oktalsockel handelt und man die falsche Fassung erwischt hat. Bei den drei Oktalsockeln sind die Heizfadenanschlüsse unterschiedlich belegt.