Die Anzahl der wählbaren Heizspannungen ist demnach endlich.
Max hat bei Festlegung der Abgriffe offenbar ein Auge auf häufig vorkommende Werte gelegt. So fallen die Werte 1,4 V (D-Röhren), 2,0 V (K-Röhren), 4,0 V (RE...) und 6,3 V (E-Röhren) auf.
Bei Konzeption des W19 war es unmöglich, alle denkbaren Spannungen vorzusehen. Die Röhrenproduktion war damals noch in vollem Gang und es kamen ständig neue Typen auf den Markt. Besonders problematisch waren die Röhren mit Serienheizung. Hier mussten die Entwickler den Heizstrom einhalten und konnten die geforderte Heizleistung nur über die Spannung beeinflussen. Somit entstanden unvorhersehbare Heizspannungen. Insbesondere die US-Röhren zeigen eine große Vielfalt von Heizspannungen.
Betrachten wir eine Röhre, für die keine passende Heizspannung angeboten wird. Da ist z.B. die PCC 85 mit einer Heizspannung von 9 V. Max verwendet die Kombination 38+42 und heizt mit 10,4 V. Das ist die beste Annäherung. Mit einer Überheizung von 1,4 V ist diese Kombination etwas besser als die nächst niedrigere Spannung von 7,3 V, welche eine Unterheizung von 1,7 V ergäbe.
Ein seltsamer Fall ist die UF 80 mit 19 V Heizspannung. Sieht man sich die Tabelle an, stellt man fest, dass die geforderte Heizspannung von 19 V durch keine Prüfstiftkombination möglich ist. Max verwendet bei der Karte 172 für die UF 80 die Kombination 40+47 und heizt mit 20 V. Das W19 bietet jedoch einen besseren Wert an: 41+47 = 19,3 V. Warum Max sein W19 in diesem Punkt nicht optimal nutzt ist mir nicht klar. Ich sehe weit und breit keinen Grund, mit 1 V Abweichung zu messen, wenn 0,3 V möglich sind. Ich kann es mir nur so erklären, dass Max bei Fertigung der Karte 172 unaufmerksam war.
Die geringe Über-/Unterheizung sollte bei der Prüfung keine Rolle spielen. Max hat die Prüfkarten auf einem W19 entwickelt wodurch sich solche Abweichungen automatisch in der Skalierung der Prüfkarten niederschlugen.
Hier noch weitere Kapitel zum Thema Heizung:
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