Das Röhrenmeßgerät Funke W19 - Aufbau und Arbeitsweise

Der Kreuzschienenverteiler

Der Kreuzschienenverteiler ist ein Raster mit Steckpositionen für 72 Prüfstifte und 15 Bananenstecker. Die Prüfstifte dienen der Anpassung des W19 an die jeweilige zu prüfende Röhre. Die Steckbuchsen stellen äußere Zugänge zur Elektronik des W19 dar.

 

Max hat den Kreuzschienenverteiler im Laufe der Zeit verändert. So wurden die ersten Geräte ohne das Prüffeld 7 gebaut. Leider weiß ich nicht, ab wann Max die Produktion umgestellt hat.

Es folgt nun ein Basteltipp zum Thema Kreuzschienenverteiler.

Wer sich ein wenig intensiver mit dem W19/S beschäftigt, hat vielleicht einmal den Wunsch gehabt, außer dem Anodenstrom noch weitere Ströme zu messen. Dazu müsste man weitere Zugänge von außen haben. Schauen wir uns einmal den Kreuzschienenverteiler etwas genauer an.

Foto_Prüfstift_von_unten_400

Blick auf die Unterseite bei eingesetztem Prüfstift

Das linke Foto zeigt noch einmal den Kreuzschienenverteiler von der Unterseite. Ein Prüfstift ist eingesetzt. Er überbrückt die beiden Federkontakte. Unten seht ihr die Wirkungsweise des Prüfstifts in einem Schnittbild.

Schema_Original_Prüfstift_300

Original Prüfstift

Diese Anordnung brachte mich auf die Idee, statt des Prüfstifts einen Klinkenstecker einzusetzen. Dieser berührt mit dem äußeren Kontakt den kurzen linken Kontakt und mit der Spitze den rechten, etwas längeren Kontakt.

Mit einem solchen Klinkenstecker kann man sich von außen in die Verbindung “einklinken” und beispielsweise eine Strommessung durchführen.

Leider gibt es keine fabrikmäßig hergestellten Klinkenstecker, die in die Öffnungen passen. Also muss man sich selbst helfen.

Die originalen Prüfstifte bestehen aus einem 3 mm starken Messingstab. Im Modellbau findet man 3 mm Messingrohre mit einer Wandstärke von 0,3 mm. Diese passen genau in die Öffnungen und haben innen genug Raum, um einen isolierten Messingstab von 2 mm Durchmesser aufzunehmen.

Schema_Klinkenstecker_300

Grundidee eines Klinkensteckers

Schema_Klinkenstecker_Masse_820

Schema zum Selbstbau eines Klinkensteckers

Es empfiehlt sich, den Griff aus Isolierstoff vorn auf einer Länge von 15 mm zu verjüngen, damit er direkt neben einem anderen Prüfstift platziert werden kann. Als Isolierung zwischen dem Messingrohr und dem Messingstab habe ich ein dünnes Paketklebeband verwendet. Angst vor einem Kurzschluss braucht man ja nicht zu haben, denn ein normaler Prüfstift kennt ja auch keine Isolierung.

Foto_Rohr_3mm_250

Messingrohr mit Durchmesser 3 mm und einer Wandstärke von 0,3 mm

Foto_Klinkenstecker_400

Selbstgebauter Klinkenstecker

Foto_Heizstrommessung_400

Hier ein Beispiel zur Heizstrommessung einer EL 84. Ich habe die Original-Prüfkarte aufgelegt. Einziger Unterschied bei der Emissionmessung ist die Unterbrechung des Heizstroms durch meinen Klinkenstecker.

Das Multimeter zeigt einen Heizstrom von 690 mA an.