Die Zweiweggleichrichtung mit der AZ 12 ist nichts Außergewöhnliches. Sie liefert lt. Schaltplan 200 V. In der Praxis messe ich an allen Geräten jedoch nur 185 V. Geglättet wird mit einem Ladekondensator von 8 µF. Über den Widerstand von 1190 Ω fließt im Leerlauf ein Strom von ca. 51 mA.
Benötigt eine zu prüfende Röhre 200 V Anodenspannung, so wird diese über den Prüfstift 54 direkt abgenommen. Alle niedrigeren Spannungen werden am Spannungsteiler abgegriffen. Am Abgriff für 150 V ist auch der Glimmstabilisator angeschaltet. Dieser zieht - im Idealfall - immer genau so viel Strom durch den Widerstand von 1190 Ω, dass sich am Prüfstift 53 eine Spannung von 150 V einstellt. Die niedrigeren Spannungen sind damit zwangsläufig auch stabilisiert.
Der Glimmstabilisator liegt mit seiner Kathode über zwei Widerstände von 50 und 40 Ω auf Masse. Zwischen diesen beiden Widerständen stellt sich eine gegenüber der Kathode negative Spannung von ca. 2 V ein. Sie dient in der Schalterstellung 13 als negative Gitterspannung zur Prüfung der Steuerwirkung.
Ich habe mir einmal die Mühe gemacht, die Teilspannungen im Leerlauf nachzumessen. Sie stimmen nicht exakt mit den angegebenen Werten überein. Auch rechnerisch ergeben sich nicht die genannten Teilspannungen. Es handelt sich vermutlich um einkalkulierte Toleranzen.
Was die Konstruktion des W19 betrifft, spielt die Genauigkeit der Spannungen praktisch keine Rolle, weil die Prüfkarten auf einem W19 entwickelt wurden und sich Spannungsabweichungen einfach in der Skalierung “Unbrauchbar, ?, Gut” niederschlugen.
Die folgende Übersicht zeigt die Spannungsverhältnisse an meinem W19S. Ich verwende einen Glimmstabilisator, der im Leerlauf fast exakt 150 V liefert.
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