Das Röhrenmeßgerät Funke W19 - Aufbau und Arbeitsweise

Das Gehäuse

Das Gehäuse des W19 besteht aus Sperrholz. Max hat 8 und 10 mm dicke Platten verarbeitet. Im Falle des W19 wurde das fertige Gehäuse furniert.  Beim W19 S blieb es beim Sperrholz, das nur noch lackiert wurde.

Nachfolgend einige Impressionen vom Ausbessern und Überarbeiten eines W19 S.

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Hier ein Teil eines W19 S. Das Gehäuse war in der vorliegenden Form nicht mehr verwendbar. Ich habe das Gerät vollständig zerlegt um es dann wieder neu aufzubauen.

Auch die Beschläge habe ich entfernt. Einerseits um diese neu zu lackieren, andererseits weil sie beim Schleifen hinderlich sind.

Hier sieht man bereits die erste Reparatur. Das Gerät hatte noch den Bügeleisenstecker. Dieser war ebenfalls schadhaft und da habe ich ihn entfernt.

Das Loch habe ich mit einem passenden Stück Sperrholz verschlossen. Mit etwas Holzleim ist das eine saubere Sache. 

 

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Die Bodenplatte war ebenfalls in einem bemitleidenswerten Zustand. Ich habe die Stoßleisten abgeschraubt und den Boden durch neues Sperrholz ersetzt.

Hier sieht man auch sehr schön, dass Max das fertige Gehäuse lackiert hat. Unter den Stoßleisten befindet sich rohes Sperrholz.

 

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Das ist eine Aufnahme der Trennwand zwischen Kartenfach und Elektrik. Ihr seht die Schäden. Diese sind nicht durch die Benutzung entstanden. Sie waren von Anfang an da.

 

Max war kein Schreiner. Er scheint das billigste Sperrholz benutzt zu haben was es auf dem Markt gab; vermutlich Pappel. Es war wohl in sich nicht richtig verleimt und brach leicht aus.

Ich musste die Trennwand durch ein neues Stück Sperrholz ersetzen.

 

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Hier noch einmal die schlechte Verarbeitung. Das Sperrholz scheint bereits bei der Produktion des W19S ausgebrochen zu sein.

 

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So sieht das Gehäuse ohne Trennwand aus. Sie ist eingenutet und dann von außen genagelt.

Im Falle meines W19 S war das Gehäuse an einer Kante aufgerissen.

 

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Ich musste es ganz aufbrechen um es anschließend wieder neu zu verleimen.

Ihr seht, dass die Zinken ausgebrochen sind. Ob das wieder zusammen hält?

 

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Die Zinken habe ich mit Holzleim bestrichen und das Ganze dann mit Schraubzwingen wieder in Form gedrückt.

Es war die Ecke am Kartenfach. Da kann man leider keine Dreieckleiste von innen einsetzen. Vermutlich war das mit ein Grund für den Schaden.

 

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So sieht das Gehäuse im verleimten Zustand aus. Optisch ist es nicht viel besser geworden aber die Stabilität kam zurück.

 

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Die verbleibenden Vertiefungen habe ich mit Reparaturspachtel wieder verschlossen. Für die Oberfläche verwende ich Feinspachtel.

 

Der Unterschied besteht darin, dass Reparaturspachtel grobe Anteile enthält. Der Feinspachtel ist eine sehr ebenmäßige Masse, die sich bis auf Null ausziehen lässt.

 

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Das ist die originale Trennwand in 8 mm schwachem Sperrholz gehalten. So etwas gehört auf den Müll.

 

Die Aussparung links unten ist kein Schaden sondern eine bewusste Vertiefung für die Aufnahme der Sicherung. Diese ist auf der Bedienplatte am äußersten linken Rand angebracht und benötigt den Platz.

 

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Oben der passende Ersatz aus 10 mm Sperrholz.

Die Aussparung für die Sicherung habe ich mit einem Tellerbohr angebracht.

 

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Hier wird die neue Trennwand in die Nuten geschoben.

Wenn man eine 10 mm Sperrholzplatte verwendet, muss man die beiden Enden auf 8 mm verjüngen. Die 2 mm Verstärkung sollten zum Kartenfach zeigen.

Lässt man die Verstärkung in den Innenraum zeigen, kann es sein, dass sich der Glimmstabilisator nur schwer einsetzen lässt, weil es dann an Höhe fehlt.

 

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Die Trennwand ist fertig eingesetzt.

Auf dem Foto nochmal der Tellerbohr.

 

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Auch der Boden war mickrig. Ich habe aus 8 mm Sperrholz einen neuen zugeschnitten.

 

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Das Gehäuse habe ich rundum gespachtelt um die zahlreichen Schadstellen auszubessern.

Das Gerät wurde vermutlich bei der Bundeswehr wenig pfleglich behandelt.

 

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Nach dem Spachteln sieht das Gehäuse dann so aus. Es kommt nur darauf an, dass es glatt ist. Die einheitliche Farbgebung erfolgt mit dem Anstrich.

 

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Schleifpapier mit 120er Korn eignet sich recht gut.

Bleiben Stellen uneben muss man ggf. noch einmal drüber spachteln und erneut schleifen.

 

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Jetzt beginnt die Arbeit an den Beschlägen. Die Beschläge waren zum Teil dermaßen eingerostet, dass ich sie herausbohren musste.

 

Das hat zahlreiche Narben hinterlassen, die ich mit Holz und etwas Holzleim wieder verschließen musste.

 

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Das überstehende Holz wird nach dem Aushärten des Leims abgeschnitten.

Hier zwei besonders krasse Fälle.

 

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Die Beschläge selbst machen auch etwas Arbeit. Meist sind sie verrostet und der Lack hat sich abgelöst.

 

Die Schrauben waren zum Teil kaum zu lösen. Offenbar hat das Gerät feucht gestanden.

 

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Die einfachste Methode ist es, die Teile über Nacht in Nitro Verdünnung einzulegen.

 

Eine geringe Menge genügt. Die Dämpfe greifen den Lack an.

 

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Nach der Kur sieht es dann so aus. Der Lack ist zerstört und kann einfach abgewischt werden.

 

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Mit einer Stahlbürste lassen sich der aufgelöste Lack und der verbliebene Rost leicht entfernen.

Interessant wäre ein Versuch, die Beschläge mittels Sandstrahl zu reinigen. Ich habe es noch nicht versucht. Vielleicht berichtet einer der Leser einmal darüber.

 

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So sieht das Gehäuse aus, wenn es wieder zusammengebaut und gestrichen ist.

Mit Kunstharzlack RAL 6014 (gelboliv, seidenmatt) erhält es wieder das originale Erscheinungsbild.

Mit einem Pinsel und/oder einer kleinen Rolle lässt er sich leicht auftragen.

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Hier noch ein Foto des Geräts 30.210, dessen Boden zerkatzt war.
Das Gehäuse wurde zunächst mit brauner Farbe grundiert und dann mit gelboliv überstrichen. Max hat seine Fertigungsmethoden offenbar im Laufe der Zeit variiert.

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