Das Röhrenmeßgerät Funke W19 - Aufbau und Arbeitsweise

Kondensator-Durchschlagprüfung mit 200 V=

Es sind die Prüfstifte 54 und 72 einzusetzen. Der erste versorgt die Schaltung mit einer Gleichspannung von 200 V, der zweite arretiert den Prüfschalter in Stellung 12. Sodann ist der Kondensator zwischen die Buchsen III und K zu schalten.

K0216_820

Die Sonderkarte 216

Das folgende Schaltbild verdeutlicht den Stromfluss.

Schaltbild_Kondensator-Durchschlagprüfung_820

Stromfluss bei der Kondensatorprüfung

In Schalterstellung 12 ist der Kontakt “f” geschlossen. An den Buchsen III und K liegen 200 V an. Also Vorsicht, wenn Ihr Prüfspitzen verwendet.

Die Messung geschieht so, als wollte man eine Gleichspannungsmessung bis 250 V durchführen. Über das Instrument fließt also ein Strom von maximal 1 mA, davon die Hälfte über das Messwerk, die andere Hälfte über die Shunts. Aus der Karte geht hervor, dass Max einen Ausschlag bis circa 20 % als einen Isolationsfehler bezeichnet. Das bedeutet rechnerisch, dass er noch (20 % von 1 mA =) 0,2 mA toleriert. Darüber hinaus konstatiert er einen Kurzschluss.

Für einen fehlerfreien Kondensator verlangt Max den Rückgang der Anzeige auf 0 mA.

In den 50er Jahren und früher wurden (Block)Kondensatoren mit Paraffinisolierung eingesetzt. Wie allseits bekannt ist Paraffin hygroskopisch. Im Laufe der Jahre wurde der Isolationswiderstand durch Wasseraufnahme immer schlechter. Schließlich musste man ihn tauschen.

Mit dieser Messung konnte man abschätzen, in welchem Zustand sich der Kondensator befand.

Leider macht Max auf der Karte 216 keine Angaben zum Strom. Es ist ja ein Unterschied, ob ein Fehlerstrom von 0,2 mA durch einen Kondensator von 1 µF fließt oder durch einen von 50 µF.