Das Röhrenmeßgerät Funke W19 - Aufbau und Arbeitsweise

Ausbau des Instruments

Ich habe ein W19S bei dem der Zeiger häufig hängen bliebt. Da das W19 so nicht zu gebrauchen war, habe ich mich daran gemacht, das Instrument auszubauen, um das Lager zu prüfen. Das ist nicht ganz einfach.

Keinesfalls darf man die Schrauben im Deckel des Instruments lösen. Das ist nicht möglich, denn sie haben Kontermuttern. Man muss also von hinten anfangen.

 

Hier ein Blick auf die Rückseite des Instruments.

Foto_Warnung_Schrauben_250

Keinesfalls die Schrauben lösen!

Instrument_Rückseite_820

Blick von unten auf das Instrument

Im ersten Schritt muss man die rückwärtige Pertinaxplatte abschrauben. Danach sieht es so aus:

Instrument_Rückseite_Shunts_820

Blick von unten auf das Instrument mit abgenommenen Deckel

Eine weitere Pertinaxplatte gleicher Form wird sichtbar. Sie trägt die Messwiderstände (Shunts). Nun müssen alle Drähte abgelötet werden. Alsdann sind die vier Muttern an den Ecken des Instruments zu lösen.

Es ist empfehlenswert, die schwer zugängliche Mutter rechts oben zuerst zu lösen. Entfernt man zuerst die anderen drei, wird das Instrument nur noch von der Mutter rechts oben gehalten. Da die Arbeit an dieser Mutter schwierig ist, kann es sein, dass das Instrument an dieser Ecke ausbricht.

Die Muttern sind bei manchen Geräten mit rotem Lack gesichert. Ich halte es für unbedingt erforderlich, den Lack zunächst mit etwas Nitroverdünnung aufzulösen und mit einem Tuch soweit wie möglich abzuwischen. Der Lack verstopft das Gewinde und es ist nicht empfehlenswert, die Muttern mit Gewalt zu drehen. Ein Steckschlüssel ist hier unabdingbar.

Im ausgebauten Zustand ist die Abdeckung weiterhin auf das Gehäuse geschraubt. Die vier Messingschrauben finden im Pressstoffgehäuse ein Gewinde, das allerdings recht schwach ist.

Instrument_Ecke_Ohne_Lack_300

Das ausgebaute Instrument
Schrauben noch nicht entfernt

Instrument_ausgebaut_nicht_zerlegt_300

Das ausgebaute Instrument von vorn

Das Instrument lässt sich weiter zerlegen. Nach Lösen der vier Schrauben an den Ecken kann man den Deckel abnehmen. Der Zeiger liegt nun frei.

Instrument_Vorderseite_geöffnet_820

Das Instrument mit abgenommenem Deckel

Instrument_Vorderseite_Lagerschaube_300

Das Lager des Instruments

Die Lagerschraube wird nun zugänglich. Sie ist ebenfalls mit rotem Lack gesichert und sollte erst gedreht werden, wenn der rote Lack mit Nitro-Verdünnung entfernt ist. Ich konnte den hakeligen Zeiger durch Lockerung der Lagerschraube wieder lösen.

 

 

 

 

Auch auf der Rückseite kann man dem Drehspulinstrument näher kommen. Dazu muss die zweite Pertinaxplatte abgeschraubt werden.

Instrument_geöffnet_von_hinten_820

Deutlich erkennbar sind die Kohleschichtwiderstände  R1 (100 kΩ) und R2 (150 kΩ). Oben befindet sich  R12 mit 9,92 kΩ. Im Gehäuseinnern ist noch ein Drahtwiderstand angebracht. Er befindet sich links neben dem Fenster und ist nur als ein braunes Knäuel erkennbar. Zum Widerstandswert vgl. das Kapitel Aufbau des Instruments.