Das Röhrenmeßgerät Funke W19 - Aufbau und Arbeitsweise

Korrektur zu geringer Brennspannungen

Da man kaum Glimmstabilisatoren findet, die bei genau 150 V brennen, habe ich mir einmal Gedanken darüber gemacht, wie man mit weit tolerierten Exemplaren sinnvoll messen kann. Meist fehlen nur wenige Volt, die sich mit Halbleiterbauelementen ausgleichen lassen.

Nehmen wir einmal an, dass der Glimmstabilisator bei der Messung mit der Prüfkarte S0001 im Downloadbereich (Selbsttest) mit 145 V brennt. Dann müssen 5 V zusätzlich gewonnen werden. Ein Widerstand in Serie mit dem Glimmstabilisator ist untauglich, weil dieser bei unterschiedlichem Querstrom auch unterschiedliche Spannungsabfälle erzeugt. Es bleibt nur die Möglichkeit, mit Halbleiterbauelementen zu arbeiten.

Es bietet sich an, eine Zenerdiode von 5,1 V in Serie zum Glimmstabilisator zu schalten. Diese hebt die Brennspannung um 5,1 V an, so dass insgesamt 150,1 V zur Verfügung stehen. Die Belastbarkeit der Zenerdiode muss ca. 5,1 V * 0,035 mA = 0,178 W betragen. Infrage käme also eine Zenerdiode mit 0,5 W Belastbarkeit. Die Belastbarkeit sollte eher hoch gewählt werden, um einer Erwärmung vorzubeugen, die eine gewisse Drift verursacht.

Liegt die Brennspannung nur wenig unter 150 V kann man auch durch Einfügen von Siliziumdioden in Flussrichtung einen zusätzlichen Spannungsabfall erzeugen. Jede Siliziumdiode hebt die Brennspannung um ca. 0,6 V an.

Als weitere Möglichkeit besteht das Einfügen von Germaniumdioden. Diese erzeugen einen Spannungsabfall von ca. 0,3 V.

Daneben habe ich auch mit LEDs konstante Spannungsabfälle herstellen können. Die verwendeten LEDs sollten einen Strom von 50 mA vertragen. Welchen Spannungsabfall die jeweilige LED tatsächlich erzeugt muss man experimentell ermitteln. Man erreicht Werte von 2 bis 3 V.

Schaltbild_mit_zu_geringer_Brennspannung

An der markierten Stelle lassen sich leicht Halbleiter einfügen, die einen zusätzlichen Spannungsabfall erzeugen. Hier zwei Fotos dazu.

Ich habe einmal zur Demonstration eine Zenerdiode in die Anodenleitung des GR150 eingelötet.

Zenerdiode_11

Zustand vor Einfügen der Zenerdiode

Zenerdiode_22

Zustand mit eingelöteter Zenerdiode

Unten seht Ihr einen SG13P mit Zwischensockel. Dieser SG13P brennt originär bei 148 V. Mit der grünen LED in Serie sind das recht genau 150 V. Die Leuchtwirkung des SG13P ist recht bescheiden. Die LED befindet sich genau unter dem Fenster und zeigt den Stromfluss an.

Ich verwende diesen Glimmstabilisator seit vielen Monaten ohne Probleme.

Foto_SG13P_umgesockelt_820