Das Röhrenmeßgerät Funke W19 - Aufbau und Arbeitsweise

Die Zündanode

Katode und Anode eines Glimmstabilisators müssen einen bestimmen Abstand zu einander haben, damit die Brennspannung den gewünschten Wert hat.

Glimmstabilisatoren sind im Grunde genommen nichts anderes als Glimmlampen. Sie haben eine Zündspannung, die deutlich über der Brennspannung liegt. Diesen Spannungsunterschied kann man mit einer Zündanode verringern, ohne dass die Brennspannung davon beeinflusst wird.

Das Problem der Zündung liegt darin, dass in stromlosem Zustand das Edelgas nur wenig ionisiert ist, also schlecht leitet. Der große Elektrodenabstand macht es erforderlich, eine hohe Spannung anzulegen, um die Ionisation in Gang zu bringen. Die Zündanode ist nichts anderes, als ein Draht, der bis auf wenige Millimeter an die Kathode herangeführt wird. Siehe Foto.

GR150_mit_Pfeil_840

Die Zündanode eines intakten Glimmstabilisators

Bei diesem geringen Abstand setzt die Ionisation schon bei niedrigen Spannungen ein. Wenn erst einmal Ionen gebildet sind wird auch die Glimmstrecke zwischen Kathode und Anode leitend.

Nach der Zündung muss nun aber gewährleistet sein, dass der Querstrom über die reguläre Glimmstrecke zwischen Katode und Anode fließt. Dazu dient der Vorwiderstand von 1 MOhm. Sobald Strom über die Zündstrecke fließt entsteht in ihm ein sehr hoher Spannungsabfall, der die Zündstrecke praktisch unwirksam macht.

Hier ein Auszug aus aus dem Schaltbild. Über den Vorwiderstand gelangt die volle Gleichspannung von 200 V an die Zündanode.

Schaltplan_mit_Zündanode_400

Der Glimmstabilisator in der Schaltung

Zu erwähnen ist hier, dass nach meiner Erfahrung alle Glimmstabilisatoren im W19 zünden, auch die, welche keine Zündanode haben. Hierzu zählt insbesondere der GR150/A.

Lediglich der Zündzeitpunkt ist verschieden. Die Typen mit Zündanode zünden bereits unter 150 V; die ohne Zündanode benötigen mehr als 150 V zur Zündung.

Foto_Zündanode_400

Leichtes Glühen in der Nähe der Zündanode

Links das Foto eines Glimmstabilisators, bei dem nur die Kathode und die Zündanode über einen Widerstand von 1 MOhm angeschlossen sind.

Man sieht deutlich, dass nur ein kleiner Teil der Anode mit einem Glimmen überzogen ist. Bei diesem Versuch fließt ein Strom von ca. 0,1 mA.