Man soll ein Gerät nicht besser machen als es konzipiert wurde. Im obigen Fall bewirkt der Einsatz von modernen Halbleitern, dass die Anodenspannung sehr exakt auf 150 V eingestellt wird. Das ist aber keine Verbesserung, weil dieser Zustand ja von Max angestrebt wurde und nur durch Fertigungsprobleme bei den Glimmstabilisatoren nicht erreicht werden konnte.
Betrachten wir die zwei Möglichkeiten im Betrieb:
1. Die vom Netztransformator / Gleichrichter gelieferte Spannung liegt über 150 V (Normalfall) Der Glimmstabilisator versucht so gut wie ihm möglich, die Eingangsspannung auf 150 V zu mindern. Unterstellen wir eine einwandfreie Funktion des Glimmstabilisators. Dann wird sich an der Anode des Glimmstabilisators eine Spannung von 150 V einstellen. Also alles OK. Beim Ersatz durch eine elektronische Schaltung wird sich genau dasselbe Ergebnis einstellen. Auch hier ist alles OK.
2. Der Strom durch die zu prüfende Röhre wird so hoch, dass der Spannungsabfall am Längswiderstand weniger als 150 V Rest läßt. Jetzt sind beide Schaltungen machtlos. Ein Glimmstabilisator kann eine Eingangsspannung absenken, jedoch nicht erhöhen. Das gleiche gilt für meine Ersatzschaltung. Benutzt man einen Glimmstabilisator endet der Stromfluss durch ihn nicht schlagartig bei 150 V; er brennt vielmehr weiter. Das Leuchten wird natürlich weniger, verschwindet aber nicht ganz. Also: ein Glimmstabilisator belastet die Stromquelle auch unterhalb von 150 V und senkt die Eingangsspannung noch weiter. Auf den Prüfkarten ist das automatisch eskomptiert. Als Max seine Prüfkarten erstellt hat, hat er dass vermutlich auf seinem W19 gemacht.
Bei meiner Ersatzschaltung sieht das anders aus. Wenn die Anodenspannung wegen zu hoher Stromaufnahme der zu prüfenden Röhre unter 150 V gerät, sperrt der BUZ 50 gänzlich. Die Anodenspannung bleibt somit etwas länger auf 150 V als bei der Verwendung eines Glimmstabilisators.
Dieser Effekt ist so marginal, dass man im keine Beachtung schenken muss.
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