Das Röhrenmeßgerät Funke W19 - Aufbau und Arbeitsweise

Erläuterungen zum Schaltbild

Der Einsatz eines Panelmeters erfordert eine eigene Stromquelle, die galvanisch vom Messobjekt getrennt sein muss. Ich habe mich für einen besonderen Netztransformator entschieden. Wer geschickt ist, kann auch weitere 36 Windungen auf den vorhandenen Netztransformator aufbringen. Der Strombedarf liegt unter 200 mA.

Zunächst wird die Gleichspannung für das Panelmeter mittels eines Festspannungsreglers gewonnen. Ich halte diesen für erforderlich, weil ich mit ungeregelten Stromversorgungen sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe. Die Anzeige blieb nicht ruhig und die Ziffern liefen dauernd auf und ab.

Des weiteren liefert der Transformator auch die Spannung für die Messbereichsumschaltung. Diese wird durch einen Triactreiber mit nach geschaltetem Relais vorgenommen. An den Dioden D2 bis D4 entsteht ein Spannungsabfall, wenn der große Messbereich angeschaltet ist (Prüfstifte 64 bis 67). Der MOC 3023 kommt mit 3 mA Steuerstrom aus. Lieber hätte ich einen Optokoppler eingesetzt, aber ich habe keinen gefunden, der mit einem so geringen Strom angesteuert werden kann. Wer ein Bauteil dieser Art kennt darf mir eine Email schreiben.

Nachteilig beim MOC 3023 ist, dass er  - wenn gezündet -  erst wieder verlischt, wenn der Laststromkreis abgeschaltet wird. Da aber ein Umsetzen des Prüfstifts für den Messbereich nur beim Kartenwechsel erfolgt, ist das eigentlich immer gewährleistet.
Der Triactreiber steuert ein kleines Relais an, mit dem der Messbereich am Panelmeter umgeschaltet wird. Ich hatte ein 5 V Relais mit einem Umschaltkontakt in der Bastelkiste. Deshalb liegt R9 in Serie. Wer ein anderes Relais benutzt, muss diesen Widerstand ggf. anpassen.
D1 dient als Freilaufdiode.

Nun zur Anodenstrommessung. Den Anodenstrom habe ich in zwei große Zweige aufgeteilt:

1. den kleinen Messbereich von 1 mA bis 10 mA und
2. den großen Messbereich von 25 mA bis 250 mA

Die Messbereiche der handelsüblichen Panelmeter reichen bis 19,99 mA bzw. bis 199,9 mA je nach angeschaltetem Shunt.

Die niedrigen Anodenströme (1 mA bis 10 mA) erzeugen an R7 und R8 einen Spannungsabfall, der ein Maß für den fließenden Strom darstellt. Ebenso verhält es sich mit dem großen Messbereich (25 mA bis 250 mA), der den Spannungsabfall an R8 erzeugt.

R7 und R8 können als Messwiderstände ausgeführt werden. Wer keine hat, so wie ich, hilft sich mit zwei Spindeltrimmern von 10 Ω. Der Abgleich erfolgt zunächst für den großen Messbereich (1 Ω), als dann für den kleinen Messbereich (9 Ω). Ich habe damit sehr gute Ergebnisse erzielt.

R3 bis R5 dienen nur dazu, im kleinen Messbereich der Umgebung je nach Prüfstiftposition einen Innenwiderstand von ca. 10 bis 80 Ω vorzutäuschen. Dadurch werden die Messergebnisse an das Original Messwerk angeglichen.
Im großen Messbereich sind die erforderlichen Widerstände sehr klein und können vernachlässigt werden.

R1 und R2 sind heute nicht mehr zwingend erforderlich. Ich habe sie der Ordnung halber eingefügt. So können auch die Messkarten 203 bis 216 weiterhin benutzt werden.

R6 ist gegenüber dem Original unverändert. Über ihn fließt Strom, wenn in den Schalterstellung 2 bis 10 Fehler festgestellt werden. Das Panelmeter reagiert darauf, dass es einen negativen Wert anzeigt. Eine andere Möglichkeit, diese Funktion darzustellen, habe ich nicht gefunden.